Ende der Durststrecke?
Nach zwei Fehlversuchen in den ersten beiden Runden hat es nun beim dritten Mal in der Kreisliga 3 gegen den SK Friedberg geklappt: Die ersten Mannschaftspunkte konnten mit einem 6,0 : 2,0 unter Dach und Fach gebracht werden.
Die Friedberger hatten ab Brett 5 eine sehr junge Besetzung aufgeboten. "Unser Nachwuchs!", wie Begleiter Ralf Bendel nicht ohne Stolz und Begeisterung verkündete. Die schlugen sich in der Tat zunächst nicht schlecht, aber hier und da brach sich dann doch die jugendliche Ungeduld Bahn und führte zu vielleicht etwas vorschnell aufs Brett geworfenen Zügen, was die Chance auf diesen oder jenen zumindest halben Punkt verringerte.
Die Gastgeber hatten lediglich an Brett 8 mit Alexander Girstenbrei einen noch jugendlichen Spieler aufgeboten. In einem lange ausgeglichenen Spiel gelang es ihm schlussendlich, die hinteren Reihen des von Leopold Ketzer verwalteten friedberger Hoheitsgebietes mit seiner Dame zu infiltrieren und entscheidend anzugreifen. Sauber gemacht, den Burschen sollte man im Auge behalten.
Ansonsten hatte MF Valentin Usselmann auf "alte Bekannte" gesetzt. Gut, Christian Malmer wird sich auch noch ein paar Jahre zur U30 zählen dürfen, ist also doch noch nicht gar so seniorenmäßig. Er war auch der erste, der den vollen Punkt holte, wobei er von einem sich etwas selbst verbarrikadierenden Eröffnungsplan seines Gegenübers profitieren konnte.
Konstantin Fink gab aufs Neue eine starke Vorstellung. In einer nicht ganz unkomplizierten Stellung mit Drohungen und Gegendrohungen behielt er letztlich den besseren Überblick. Momentan ist Konstantin eine Bank für die Mannschaft.
Valentin und der zu den friedberger Dauerbrennern zählende Eberhard Hager einigten sich in ausgeglichener Stellung auf ein Unentschieden. Da war der Mannschaftskampf aber auch schon längst entschieden und weitere Anstengung lohnte beiderseits nicht mehr. Übel wurde Franz Harlacher mitgespielt. Sein schöner Angriffsplan wurde durch einen von ihm zu spät entdeckten, hübschen Gegenschlag mit Mattdrohung zunichtegemacht, da blieb ihm nur die Aufgabe. Recht ungefährdet vermochte auch Kilian Norkus seine Partie nach Hause bringen, der seine Dame über die a-Linie ins gegnerische Lager bugsieren konnte.
Realistisch betrachtet waren das also Spielausgänge, die dem jeweiligen Partieverlauf alles in allem recht angemessen waren. Dass aber das Endergebnis doch so deutlich ausgefallen ist, ist dem bereits oben erwähntem jugendlichen Übermut des friedberger Nachwuchses zu verdanken.
Auf verlorenem Posten stand irgendwann Thomas Lindner, positionell und vor allem materiell. Zu seinem Glück preschte Friedbergs Tom Gantner zu ungestüm am Königsflügel für den vermeintlich entscheidenden Schlag vor und vernachlässigte dabei komplett die Sicherung der rückwärtigen Reihen. Folge: Invasion von Dame und Turm samt lechhauser Mattangriff.
Auch für Wolfgang Miosga sah es nicht wirklich gut aus, er hatte im Mittelspiel gegen einen Mehrbauern und starke gegnerische Aktivitäten zu kämpfen und wackelte bedenklich. Die Partie endete letztlich in einem Turmendspiel, in dem er mit einem blauen Auge davonkommen konnte.
Valentins abschließende Beurteilung des Matches: "Ein Weihnachtsgeschenk der Friedberger für den SCL."
Update: Das ursprünglich und fälschlicherweise angegebene Ergebnis (6,5 : 1,5) ist korrigiert worden, ebenso das Resultat der Partie Miosga - Fendt.
Brett | SC Lechhausen 2 | DWZ | SK Friedberg 3 | DWZ | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
1 | Fink, Konstantin | 1576 | Lindner, Dominik | 1645 | 1 - 0 |
2 | Usselmann, Valentin | 1553 | Hager, Eberhard | 1695 | ½ - ½ |
3 | Harlacher, Franz | 1603 | Miehle, Markus | 1365 | 0 - 1 |
4 | Norkus, Kilian | 1507 | Igloffstein, Tobias | 1282 | 1 - 0 |
5 | Malmer, Christian | 1448 | Schneider, Sebastian | 1 - 0 | |
6 | Lindner, Thomas | 1397 | Gantner, Tom | 1 - 0 | |
7 | Miosga, Wolfgang | 1370 | Fendt, Valentino | ½ - ½ | |
8 | Girstenbrei, Alexander | Ketzer, Leopold | 1 - 0 | ||
Endstand | 6,0 - 2,0 |
Rang | Mannschaft | MPkt. | BPkt. |
---|---|---|---|
1 | SV Thierhaupten | 6 - 0 | 20,0 - 4,0 |
2 | Caissa Augsburg 3 | 6 - 0 | 17,5 - 6,5 |
3 | SK Mering 3 | 6 - 0 | 14,5 - 9,5 |
4 | TSV Haunstetten 4 | 4 - 2 | 16,0 - 8,0 |
5 | Schachfreunde Augsbrug | 4 - 2 | 14,5 - 9,5 |
6 | TSV Steppach | 2 - 4 | 12,0 - 12,0 |
7 | SC Lechhausen 2 | 2 - 4 | 10,5 - 13,5 |
8 | SG Augsburg 3 | 0 - 6 | 6,5 - 17,5 |
9 | SK Friedberg 3 | 0 - 6 | 4,5 - 19,5 |
10 | SK Kriegshaber 6 | 0 - 6 | 4,0 - 20,0 |